Wo kommen Daunen eigentlich her? Kann man guten Gewissens Daunen verwenden?
Daunen und Federn werden bereits seit Jahrhunderten für Bettwaren oder Bekleidung genutzt. Erste Berichte über die Verwendung von Daunenfedern als Füllung für Bettwaren stammen aus dem Jahr 204 nach Christus.
Heute sind Daunenfedern ein häufig umstrittenes Produkt. Sie können allerdings nicht immer durch Kunstfaserfüllungen ersetzt werden. Wenn eine ausgewogene Wärmeregulierung, ein guter Feuchtigkeitsausgleich und das Gewicht einer Bettdecke für Dich eine Rolle spielen, führt an Daunen- und Federprodukten eigentlich kein Weg vorbei. Beim Kauf solltest du allerdings auf die richtigen Prüfsiegel achten, um dich mit gutem Gewissen in deine Decke einkuscheln zu können.
Welche Eigenschaften besitzen Daunen?
Daunen sind Federn mit kurzem, weichem Kiel. Die Federästchen sind an dem Kiel strahlenförmig angeordnet. Sie sind nicht miteinander verhakt und laden sich bei Bewegungen des Vogels statisch auf. Dadurch wird zwischen den Daunen ein Luftpolster gebildet, dass den Vogel gleichermaßen vor Kälte und zu hohen Temperaturen schützt.
Das Gewicht von Daunen ist sowohl von der Vogelart, als auch vom Alter des Vogels abhängig. So wiegen beispielsweise 400.000 Gänsedaunen und 1 Million Eiderdaunen jeweils ungefähr ein Kilogramm.
Wie werden die Daunen gewonnen?
Lebendrupf
Die Praktik des Lebendrupfes hat Daunenprodukte in Verruf gebracht. Und das zu Recht! Dieses Vorgehen ist ethisch und moralisch nicht vertretbar und fügt den Tieren enorme Schmerzen zu. In der Mauser werden alte Federn durch neue ersetzt. Die alten Daunenfedern sitzen dann lockerer und werden entweder per Hand oder maschinell ausgerissen. Diese Prozedur erfolgt mehrmals jährlich. Der maschinelle Lebendrupf ist allerdings seit 1999 verboten. Weiter erlaubt sind jedoch das Raufen oder Abstreifen der Federn und der Handrupf. Derzeit liegt der Anteil an Lebendrupf bei Gänsen um die 3 %. Bei Daunen- und Federprodukten, egal ob Kleidung oder Bettwaren, sollte immer sorgfältig darauf geachtet werden, dass keine Daunen aus Lebendrupf enthalten sind. Es gibt vier Prüfsiegel, denen man vertrauen kann und die wir weiter unten vorstellen.
Schlachtrupf
Beim Schlachtrupf sind die Daunen und Federn ein Nebenprodukt der Fleischgewinnung. Über 90 % der Daunenfedern werden weltweit so gewonnen.
Recycelte Daunenfedern
Gebrauchte Federn werden gesammelt und gereinigt. Da Daunen und Ferdern sehr widerstandsfähig und langlebig sind, behalten sie all ihre Eigenschaften über viele Jahre und können wieder verwendet werden.
Eiderdaunen
Eiderenten schützen mit ihrem besonders feinen und molligen Daunenflaum nicht nur sich selbst vor der Kälte, sondern auch ihr Gelege. Zur Brutzeit fallen die Brustdaunen des Weibchen aus, das damit sein Nest gut auspolstert. Verlassen die Enten nach Brutzeit und Aufzucht der Jungen ihre Nester, werden die Daunen händisch aufgesammelt. Den Tieren wird dabei nicht geschadet. Ein Sammeln der Daunen während der Brutzeit ist lt. Artenschutzabkommen strengstens untersagt.
Kannst Du es verantworten, Produkte, die Daunenfedern enthalten, zu kaufen?
Daunenfedern sind wegen ihrer Eigenschaften als Füllung von Bettwaren besonders beliebt und du musst nicht darauf verzichten. Um den Vögeln aber unnötiges Leiden zu ersparen, sollte immer auf das Zertifikat bezüglich der Herkunft und Gewinnung der Federn geachtet werden. Es existieren vier Siegel, die bestätigen, dass Daunen und Federn tierfreundlich gewonnen wurden:
- RDS (Responsible Down Standard),
- Gobal TDS,
- Traumpass und
- Downpass.
Um z.B. das Qualitätssiegel Downpass zu erhalten, müssen Daunen und Federn den höchsten Standards nach EN 12934, Klasse I oder Klasse II gerecht werden. Darüber hinaus gibt dir das Siegel Sicherheit, dass die als Füllmaterial verwendeten Daunen und Federn ethisch korrekt gewonnen wurden und aus streng kontrollierten und rückverfolgbaren Lieferketten stammen. detaillierte Informationen zum Downpass findest du unter: www.downpass.de
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